Alle vier Jahre ist das Tiroler Oberland Schauplatz einer ganz besonderen Darbietung. Im beschaulichen Städtchen Imst, ungefähr 30 Minuten vom Interalpen-Hotel Tyrol entfernt, versammeln sich unzählige Figuren zu einem der beeindruckendsten Fasnachtsbräuche des Alpenraumes – dem Imster Schemenlaufen.
Ein kulturelles Erbe der besonderen Art
Höhepunkt der Fasnacht
Als Teil der Imster Fasnacht stellt das Schemenlaufen den absoluten Höhepunkt dar. Rund 900 Männer (ungefähr 10% der Imster Bevölkerung) nehmen aktiv am Umzug Teil und tragen den jahrhundertealten Brauch von Generation zu Generation weiter. Wann genau das erste Schemenlaufen stattfand, ist nicht bekannt, dennoch hat diese uralte Tradition die Zeit bis ins 21. Jahrhundert überdauert. Wochen und sogar Monate vor dem großen Spektakel spürt man bereits förmlich, wie Stolz die Imsterinnen und Imster auf ihren ganz persönlichen Brauch sind. Nach der Fasnachtsmesse am Sonntagmorgen, die den verstorbenen „Fasnachtlern“ gewidmet ist, geht es auch schon los. Begleitet von Fanfarenbläsern reiten die Ausrufer durch die Stadt und verkünden die frohe Botschaft. Mit dem letzten Schlag der Kirchenglocken um 12:00 Uhr ist es soweit: Das Schemenlaufen beginnt.
Frühling und Winter
Zum berühmten „Fasnachtsmarsch“ sorgen die Maskengruppen der Sackner, Spritzer und Kübelmajen für Ordnung im Geschehen. Mit ihren prall gefüllten Säcken, Wasserspritzen und mit Puder gefüllten Kübeln drängen sie die Zuschauer an den Rand, um genügend Platz für die Hauptakteure des Treibens zu schaffen: Die Roller und Scheller. Für die Charaktere der Roller und Scheller gibt es zahlreiche Deutungsmöglichkeiten. Die gängigste ist aber, dass sie Frühling und Winter symbolisieren. Der Scheller, mit seiner dunklen Maske und dem buschigen Schnurrbart, steht für Männlichkeit und die Härte des Winters. Der Roller hingegen, jugendhaft und grazil in seinen Bewegungen, verkörpert die weibliche Seite sowie die Sanftmut des Frühlings. Roller und Scheller sind Partner und befinden sich in einem steten Tanzspiel, dem sogenannten „Gangl“. Während dieses Tanzes entsteht durch die dunkel tönenden „Schellen“ und glockenhellen „Rollen“ der unverwechselbare Klang des Imster Schemenlaufes.
Ein Stelldichein der Larven
Nicht nur Roller und Scheller oder die „Ordnungsmasken“ nehmen an dem bunten Reigen teil. Auch andere „Larven“ (Masken) sind tief mit der Fasnacht verbunden: Hexen, Bären, Vogelhändler, Laggen, das Korbweible, Labara und Kaminer. Sie alle machen das Imster Schemenlaufen zu dem, was es ist: eine gelebte Tradition. Am Stadtplatz, in der Unterstadt, formieren sich die „Fasnachtler“ dann zu einem letzten Kreis, dem „Schlusskroas“. Um 18:00 Uhr, noch vor dem Betläuten, müssen die Larven aber abgenommen sein. So will es der Brauch. Gefeiert wird trotzdem noch, auch am nächsten Tag. Nur eben ohne Masken. Die werden erst in vier Jahren wieder hervorgeholt. Die Imster sind berechtigt stolz auf ihre Fasnacht. Im März 2010 wurde das Imster Schemenlaufen in das „Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich“ aufgenommen. 2012 erfolgte die Aufnahme in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“.
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